Psychologie: Was die Frisur über uns aussagt
Das Urteil darüber, ob man einen Menschen attraktiv oder nicht, sympathisch oder unsympathisch findet, fällt innerhalb von Zehntelsekunden. Ob die Frisur einen Anteil an dieser ersten Wahrnehmung hat, wollte unter anderem die Psychologin Dr. Marianne LaFrance von der Universität Yale herausfinden.
Für ihr Studie verpasste sie Frauen am Computer vier unterschiedliche Styles. Weil die Psychologin vor allem die Wirkung der Frisur und nicht die der Farbe untersuchen wollte, blieb sie bei Schwarzweiß-Bildern. Die 183 Test-Betrachter mussten ihre Beurteilung für jedes Porträt nach zwei Sekunden abgeben. Wie sexy, intelligent oder humorvoll schätzen sie die Person ein.
Das wesentlichste Ergebnis fasst die Professorin so zusammen: "Wichtiger als das Gesicht ist die Umrahmung. Ändert die sich, sehen wir einen anderen Menschen." Wir verbinden mit einem unterschiedlichen Styling auch durchaus verschiedene Charaktereigenschaften.
Die unterschiedliche Wirkung verschiedener Haarstylings
Kurze Haare wirken selbstbewusst, aufgeschlossen, kontaktfreudig und zielstrebig. Mittellange Frisuren werden mit Intelligenz, Freundlichkeit, Höflichkeit und Unbekümmertheit assoziiert. Lange Haare werden vor allem mit den Worten „sexy“ und „wohlhabend“ in Verbindung gebracht.
Auch die Haarfarbe spielt eine Rolle in der Wirkung auf andere Menschen. In Dr. LaFrances Studie wurden blond und schwarz besonders häufig mit attraktiv assoziiert, brünett mit intelligent und rot mit sexuell experimentierfreudig.
Selbst die verschiedenen Positionen des Scheitels bei einer Frisur lassen unterschiedliche Rückschlüsse auf den Charakter eines Menschen zu, wie der US-Physiker John Walter in mehreren Studien herausfand. Frauen mit Linksscheitel werden als logisch und analytisch denkende Führungspersonen angesehen, mit Rechtscheitel hingegen wirkt man spontan, gefühlvoll und sensibel. Der Mittelscheitel vermittelt Balance und Gelassenheit und wer ungescheitelt durchs Leben geht, gilt als unabhängig und ein bisschen rebellisch.
Die Auswirkung des Stylings auf die eigene Psyche
Mit unterschiedlichen Frisuren ändert sich nur die Wahrnehmung unserer Mitmenschen, sondern auch unsere eigenen. Wie Marie LaFrance in ihrer Studie herausfand, fühlen wir uns an Bad Hair Days weniger klug, weniger belastbar, weniger beliebt und schämen uns für unser Aussehen. Wir trauen uns selbst weniger zu, sind nervös und leiden unter Stimmungsschwankungen.